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11/20/2009 von Stefan Loipfinger
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Entscheidungshilfe für Spender

#925 Diospi Suyana e.V. zu Anfrage Organisation (2/14/2010)
Hallo,

ich habe gelesen, Sie verfolgen innerhalb Ihrer Einrichtung/ Organisation ausschließlich mildtätige und religiöse Zwecke.
Wie ist denn dies zu verstehen? Wie sieht denn Ihre Arbeit ganz praktisch aus, sprich, welche Nutzen können Hilfsbedürftige aus Ihrer Arbeit in den Anden ziehen? Werden die Kranken ohne Entgelt behandelt?

Besten Dank,
Gräber
von CharityWatch.de-Leser p.graeber**

Re: von Diospi Suyana e.V. (info@diospi-suyana.org)
vom 15.02.2010 16:23:17

Sehr geehrte/r Frau/Herr Gräber,

der Verein Diospi Suyana e. V. dient als Trägerverein für das Hospital Diospi Suyana in Peru. Durch den Betrieb des Missionsspitals Diospi Suyana möchten wir der großen medizinischen Not unter den Nachfahren der Inkas (Quechuas) begegnen. Als überzeugte Christen sehen wir uns zur Nächstenliebe verpflichtet.
Indem die Mitarbeiter des Spitals den Patienten in ihrem Leid helfen, wird ihre Liebe zu Gott und den Menschen praktisch und damit glaubhaft. Durch die Verkündigung der "Guten Nachricht" von Jesus Christus weisen wir auf eine dauerhafte ewige Hoffnung hin, welche die diesseitige soziale Not des Menschen überwindet.

Das bedeutet konkret, dass wir die Kosten für die Behandlung derjenigen Patienten bezuschussen bzw. übernehmen, die sie sich sonst nicht leisten können. Jeder Patient muss stets einen kleinen Beitrag bezahlen (umgerechnet ca. 1 EUR), um eine Diagnose zu erhalten. Dies dient vor allem dazu, zu verdeutlichen, dass unsere Arbeit auch einen gewissen Wert hat, weil "umsonst" ja leicht auch als "nichts wert" verstanden wird. Bei einer daraufhin folgenden weiteren Behandlung wird mit Hilfe eines einheimischen Sozialarbeiters entschieden, welchen Betrag der Patient bzw. die Familie des Patienten tragen können. Vermögende Patienten müssen natürlich die vollen Kosten bezahlen.

Eine Analyse der Patienten im Oktober 2008 ergab folgendes Bild:

1. Rund 85 % der Patienten lebten in einem einfachen Lehm- oder Holzhaus.
2. Ziemlich genau 75 % der Patienten sprachen Quechua oder waren des Quechuas mächtig.
3. Ein Fünftel der Patienten kam aus Curahuasi, vier Fünftel waren aus anderen Distrikten bzw. Bundesstaaten angereist.

Fazit: Das Hospital Diospi Suyana erreicht tatsächlich die Zielgruppe, nämlich die Berglandindianer (Quechuas) Südperus.
Ein Anteil von bis zu 20 % der Hilfesuchenden kann wohl der Mittelklasse zugeordnet werden.

Ich hoffe, dass Ihnen diese Antwort hilft, sich unsere Arbeit genauer vorstellen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Olaf Böttger

1. Vorsitzender Diospi Suyana e. V.

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