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11/20/2009 von Stefan Loipfinger
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#3109 DAHW - zu Anfrage Organisation (8/6/2010)
Guten Tag,
ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es Lepra als Krankheit noch gibt. Was könnte man denn tun, um diese furchtbare Krankheit weltweit einzudämmen? Oder ist das zu optmistisch?
Susi
von CharityWatch.de-Leser Würzburgerin**

Re: von DAHW - (presse@dahw.de)
vom 12.08.2010 13:31:44

Liebe Leserin von CharityWatch.de,

Lepra ist zwar die älteste beschriebene Krankheit der Menschheit und schon in den ältesten Büchern der Bibel erwähnt, aber bis heute leider weitgehend unerforscht.
So wissen unsere Ärzte leider nicht ganz genau, wie sich die Krankheit überträgt.

Ein Beispiel: Es gibt Menschen, die genetisch immun gegen Lepra sind – sie können nicht daran erkranken. Woher dies stammt, ist allerdings unbekannt. Allerdings können auch diese Menschen das Leprabakterium in sich tragen und weiter verbreiten, aber auch hier gilt: warum, weiß niemand. Diese „Silent Transmitters“ (deutsch: „stille Überträger“) sind ein großer Unsicherheitsfaktor bei der weiteren Erforschung dieser Krankheit.

Überhaupt Forschung: Leiser ist in Deutschland lediglich die DAHW bereits, Geld dafür zu investieren. Sowohl staatliche Stellen als besonders die Pharmaindustrie haben sich schon seit vielen Jahren aus der Forschung über Lepra vollständig zurückgezogen – Lepra ist eben eine Krankheit der Armut.

Um Lepra irgendwann wirklich besiegen zu können, brauchen wir unbedingt neue Medikamente und ganz besonders einen Impfstoff. Doch für die Pharmaindustrie ist das kein „Markt“ – kein Mittel, mit dem sich auch nur annähernd so viel Geld verdienen lässt wie mit den Präparaten gegen unsere Zivilisationskrankheiten.

Seit 53 Jahren kämpft die DAHW nunmehr gegen die Lepra – und das sogar sehr erfolgreich: „Nur“ noch rund 250.000 Menschen pro Jahr erkranken neu an dieser alten Krankheit. Die Mediziner sagen, dies sei der absolute Tiefpunkt, weniger gehe nur dann, wenn es bessere, also neue Medikamente sowie einen Impfstoff gebe.

Ohne diese neuen Möglichkeiten werden wir Lepra nicht besiegen können, lediglich durch andauernde Kontrollmaßnahmen die Zahl auf den derzeit schon tiefen Stand behalten. Wo die Kontrolle nachlässt, können wir schon nach wenigen Jahren wieder einen deutlichen Anstieg der Neuerkrankungen sehen – Wie z.B. in Sierra Leone oder Liberia aufgrund der dortigen Bürgerkriege.

Was bleibt: Sie können gern unsere Arbeit unterstützen – unter www.dahw.de finden Sie ausführliche Informationen dazu. Besonders dankbar sind wir, wenn Sie unsere Anstrengungen zur Forschung über Lepra unterstützen. Wir würden uns jedenfalls sehr darüber freuen, in einigen Jahren arbeitslos zu werden, denn dies würde bedeuten, dass die Lepra besiegt sei. Allerdings ist dafür noch viel Arbeit notwendig.

Mit freundlichen Grüßen

Jochen Hövekenmeier
Pressereferent DAHW

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