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Für eine bessere Spendenkultur
11/20/2009 von Stefan Loipfinger
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Entscheidungshilfe für Spender

#1034 Bergwaldprojekt e.V. zu Anfrage Organisation (2/20/2010)
Guten Abend,

Auf ihrer Homepage schreiben sie "Wir müssen dem Wald helfen" Ist es nicht viel eher so, daß wir durch unsere vermeintliche Hilfe noch mehr in das jetzt noch bestehende Ökosystem eingreifen und somit nur noch mehr Schaden anrichten. Überhöhte Schalenwildbestände erbeißen zum Bespiel zu viele junge Bäume und behindern so die natürliche Verjüngung der Wälder, wenn wir als Menschen jetzt wiederum den Bestand der Tiere minimieren hat das doch wiederum Folgen welche wir jetzt noch nicht einmal einschätzen können. Es ist klar das der Mensch hier handeln muss aber leider wissen wir doch gar nicht wirklich wie man ein Ökosystem so unterstützt das keine Lebensform dabei zu Schaden kommt. Welchen Weg würde ihre Organisation also vorschlagen und wie weit sind ihre Forschungen zu diesem Thema?

Schönen Gruß

Wolters
von CharityWatch.de-Leser Woltaren**

Re: von Bergwaldprojekt e.V. (info@bergwaldprojekt.de )
vom 24.02.2010 12:24:36

Sehr geehrter Herr Woltrers,

sicher haben Sie Recht, das wir nach all den tiefgreifenden Veränderungen, die wir bis heute in den Ökosystemen hinterlassen haben unmöglich diese wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzten können. Weder wissen und verstehen wir genug von den Zusammenhängen, noch läßt sich die weitere Nutzung und der Einfluss des Menschen vermeiden. Das Bergwaldprojekt e.V. versucht jedoch unter Einbezug der eigenen Erfahrungen, der unserer Projektpartner und den verfügbaren wissenschaftl. Erkenntnissen (z.B. Beobachtungen aus in den Kernzonen von NPs, Weiserflächen, Untersuchungen von forstlichen Versuchsanstalten etc.) einen Weg zu finden um die Waldökosysteme zu stabilisieren und damit für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. So werden etwa standortheimische Bäume dort wieder gepflanzt und gefördert, wo sie von einer absterbenden Fichtenmonoklutur verdrängt wurden. Trocken gelegt Moore werden wiedervernässt, um den ursprünglichen Bewohnern wieder eine Lebensraum zu bieten usw. . Dass wir dabei auch Fehler machen, lässt sich nicht vermeiden und ist vielleicht solange vertretbar, solange wir daraus lernen. Wenn wir sagen "Wir müssen dem Wald helfen ", dann meinen wir dass wir den Wald brauchen, als unseren eigenen Lebensraum, der uns mit den elementarsten Dingen wie saubere Luft, Wasser, Schutz, Artenvielfalt und vielem anderen mehr versorgt. Um diesen zu erhalten müssen wir etwas tun , ehe es zu spät ist. Der Wald braucht uns sicher nicht, aber wir Menschen brauchen den Wald.
Um mehr über die Zusammenhänge, unsere Abhängigkeiten und Folgen unseres Handelns zu erfahren, laden wir jeden dazu ein, an diesem Lernprozeß in den Projekten teilzunehmen.
Viele Grüße, Ihr Stephen Wehner, Bergwaldprojekt e.V.

Re: von Bergwaldprojekt e.V. (info@bergwaldprojekt.de )
vom 24.02.2010 13:11:25

Sehr geehrter Herr Wolters,

sicherlich haben Sie Recht, dass es nach all den tiefgreifenden Veränderungen der Ökosysteme nicht möglich ist diese wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzten. Dazu fehlt es an Wissen, Verständis und schließlich kann und soll die weitere Nutzung und Beeinflussung durch uns Menschen nicht vermieden werden. Wir versuchen beim Bergwaldprojekt dort sinnvolles zu leisten, wo wir aufgrund unserer Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnissen (Nationlpark, Forstl. Versuchsanstalt, Weiserflächen etc.) zur Stabilisierung und damit zu Erhalt der Wälder beitragen können. Dies sind etwa Pflanzungen von standortheimischen Laubbaummarten in Fichtenmonokulturen, Moorwiedervernässungen um den Lebensraum seltener Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, oder Waldpflegemaßnahmen um etwa für den Wasserhaushalt wichtige Baumarten zu fördern. Dabei machen wir sicherlich auch Fehler, die uns jedoch jedoch solange vertretbar erscheinen, solange wir daraus lernen. Der Wald braucht uns sicher nicht , aber wir brauchen den Wald als unsere eigene Existenzgrundlage (Luft, Wasser, Artenvielfalt etc.). Wir laden deshalb jeden dazu ein an diesem Lernprozeß in unseren Projekten teilzunehmen.
Viele Grüße, Stephen Wehner, Bergwaldprojekt e.V.

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