Transparenz. Sehr offen kommuniziert der Verein seine Arbeit. Ein Jahresbericht mit Finanzzahlen wird auf der Homepage zum Download angeboten. Der Spender kann daraus auch eine klare Schwachstelle erkennen: Die Kosten für Spendenwerbung, Büro und Verwaltung sind sehr hoch. Die bisher nicht zum Download angebotene Vereinssatzung wird zukünftig ebenfalls ergänzt. Eine Anfrage an den Verein zur Einnahmen- und Ausgabenrechnung und anderen Aspekten wurde zeitnah und sehr ausführlich von Ulrike Thönniges beantwortet. Offen blieb dabei nur die Frage, wie hoch die Honorare an den geschäftsführenden Vorstand Martin Block waren. Diese wollte Thönniges, die ebenfalls auf Honorarbasis für den Verein arbeitet, aus „Datenschutzgründen“ nicht nennen.
Finanzen. Klarer Minuspunkt bei Tatort e.V. sind die hohen Kosten für Verwaltung und Werbung. In 2008 betrugen diese 45.300 Euro, was in Relation zu den Gesamtausgaben 26,9 Prozent ausmachte. Im Vorjahr stiegen sie sogar auf 58.000 Euro, während sich die Gesamtausgaben inklusive der Rückstellungen für Projekte auf den Philippinen auf 150.300 Euro reduzierten. Stolze 38,6 Prozent betrug damit die Kostenquote, die laut Thönniges durch einen Sondereffekt überdurchschnittlich hoch war. Denn 2009 wurde mit einer Kölner Agentur eine neue Corporate Identity entwickelt, ein neues Logo entworfen und der Internet-Auftritt aktualisiert. Hinsichtlich der Abgrenzung von satzungsgemäßer Bildungsarbeit und Fundraisingkosten ergibt sich darüber hinaus ein kleiner Kritikpunkt bei den nicht näher bezifferten Ausgaben für „Entwicklung und Betreuung der Online-Spenden-Aktion“. Diese wären korrekt der Spendenwerbung und nicht den Satzungsausgaben zuzuordnen.
CW-Meinung. Die Projektarbeit des Vereins scheint sehr professionell zu erfolgen. Für die prominenten Schauspieler gibt es keine Honorare oder Aufwandsentschädigungen. Nur die Frage nach den Rechnungen des geschäftsführenden Vorstandes Block blieb mit dem ungenügenden Argument von Datenschutz unbeantwortet. Ansonsten ist der Verein als sehr transparent zu bezeichnen. Bevor Spender allerdings Geld überweisen, sollten sie die Höhe der Verwaltungs- und Werbekosten kennen. Im Durchschnitt der letzten zwei Jahre waren dies leider sehr hohe 32,4 Prozent.