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Für eine bessere Spendenkultur
1/31/2011 von Karin Burger
Archivtext

Hundehilfe Hundeherzen e.V.

Tierseuchenrechtliche Verstöße

Ein verschlossenes Herz
Bild: Logo Hundehilfe Hundeherzen

Schon im August 2010 hat CharityWatch.de den Verein Hundehilfe Hundeherzen e.V. auf die Warnliste gesetzt. Damals weigerte sich dieser mit dem Import von Auslandshunden befasste Verein, seine Zahlen transparent zu machen. Wie sich jetzt herausstellt, beantworten die Verantwortlichen auch keine Sachfragen zu ihrer Tierschutzarbeit. Bei einer Kontrolle eines Auslandstransports aus Spanien am 16. Januar 2011 stellte das Veterinäramt des Main-Kinzig-Kreis in Maintal tiersuchenrechtliche Verstöße fest. Fragen zu diesem Vorgang und zu den Auslandseinfuhren von Hunden beantwortet der Verein Hundehilfe Hundeherzen nicht.

Leserbriefe  [zum Artikel]
  • 05.05.2011 07:51:28Verstösse ja oder nein? Sind Journalisten dafür zuständig? Peter Kahr

    Ich weiß nicht warum "Hundeherzen" hier an charity watch eine Stellungnahme geben sollte. Der Transport war wie sie schreiben von Seite des Veterinäramtes vollkommen in Ordnung. Und Verstöße gegen die Gemeinnützigkeit usw. wird das zuständige Finanzamt / Vereinsbehörde interessieren, und muss nicht an Dritte gemeldet werden. Außerdem wenn sie sich jemand über eine Schutzgebühr von 350 Euro brüskiert, dann hat diese Person offensichtlich keine Ahnung, welche Kosten im Hintergrund ablaufen. Wenn man z.B. einen Hund mit OP Kosten von 2000 Euro hat, und dieser für 300 vermittelt wird, woher nimmt man bitte die Differenz? Wir kämpfen auch mit solchen Problemen, und da haben wir zum Glück viele ehrenamtliche Mitarbeiter, und bezahlen vieles vom Privatgeld, weil eben vorn bis hinten das Geld fehlt. Ein Verein ist natürlich zu führen wie jeder "normale" Betrieb. Nur mit dem Unterschied, dass man steuerlich begünstigt ist, und keine Gewinne machen darf. Und das muss beim Finanzamt gemeldet werden. Die Hochrechnungen hier sind eine Milchmädchenrechnung, und stellen für mich nur reine Provokation dar. Sie können für eine Fahrt nicht alleine den Sprit rechnen. Da kommt noch Maut, Servicekosten, Reparaturen, Versicherung, Steuer, Verschleiß, usw. dazu. Und welche Transportbedingungen vertragen sich nicht mit dem Tierschutzgedanken bitte? Sie schreiben oben, dass bei Ankunft „Alle Hunde seien nach diesem rund 24 Stunden währenden Transport fit gewesen“, also welche Transportbedingungen waren da fragwürdig? Und ich kenne keinen Verein, der nicht auch Vor Ort Hilfe leistet. Bei dem Bericht kommt das so rüber, als würde da nichts geschehen, aber sie schreiben nicht auf welche Fakten sich ihre Behauptungen stützen. Da kann man nur mehr den Kopf schütteln, aber es wird wieder mal klar, wie „seriöse Journalisten rechergieren“. Peter Kahr Obmann TirolerTierEngel e.V.

    Stellungnahme der Redaktion:

    Sehr geehrter Herr Kahr,

    Punkt 1: Zu der in Ihrer Leserbrief-Überschrift aufgeworfenen Frage der Zuständigkeit von Journalisten verweisen wir auf die bis dato noch geltende Pressefreiheit, die es Journalisten erlaubt, sich den Gegenstand ihrer Berichterstattung selbst auszusuchen. Zensurbemühungen dieser Auswahl unterlaufen die Pressefreiheit und vertragen sich nicht mit einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
    Punkt 2: Die von intransparenten Vereinen häufig vorgebrachte Behauptung, die Prüfungen des Finanzamtes seien ein Beleg für die korrekte Verwendung der Gelder, ist inzwischen durch ein aktuelles Urteil des Oberverwaltungsgerichts Rheinland-Pfalz widerlegt (siehe dazu auch den CW-Artikel "Die Wahrheit über Fundraising" vom 19.04.2011). Finanzamtsprüfungen belegen nicht die zweckentsprechende Verwendung der Spendengelder.
    Punkt 3: Vereine, die sich an die Öffentlichkeit wenden, um dort Gelder einzusammeln, sind dieser Öffentlichkeit auch Rechenschaft schuldig. Deshalb wird jeder seriöse Verein selbstverständlich, wie alle anderen Institutionen auch, Presseanfragen beantworten. Tut er dies nicht, spricht das für sich. Die von Ihnen vorgetragenen Zahlen haben insoweit keinerlei Relevanz, als das tatsächliche Zahlenverhältnis am glaubwürdigsten durch die Finanzzahlen eines Vereins im Jahresbericht dargestellt werden. Wenn dieses Verhältnis so prekär ist, wie Sie es skizzieren, warum legt man dann die Zahlen nicht offen?
    Punkt 4: Operationskosten in Höhe von 2000 Euro dürften eher die Ausnahme darstellen, denn nur sehr kranke Hunde benötigen solche aufwendigen Interventionen. Und ich nehme nicht an, Sie wollen vorbringen, dass derart schwerkranke Hunde auf Transporte geschickt werden? Aufschlussreich jedoch ist sicherlich Ihre Einschätzung, dass Transporte (u. a. für Welpen) von rund 24 Stunden sich mit dem Tierschutzgedanken vertragen.
    Punkt 5: Hinsichtlich der Tierschutzarbeit vor Ort im Ausland gibt der Artikel exakt an, worauf sich die CW-Kritik bezieht. Wenn Sie ihn noch einmal lesen, werden Sie feststellen, dass sich die Kritik auf fehlende Informationen auf der Homepage des Vereins Hundehilfen Hundeherzen e. V. zu diesem wichtigen Aufgabenbereich bezieht.

    Mit freundlichen Grüßen
    Karin Burger

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