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Für eine bessere Spendenkultur
6/24/2011 von Karin Burger
Archivtext

WWF Word Wide Fund for Nature

ARD-Dokumentation entzaubert die weltweit größte Naturschutzorganisation

Das Wappentier von WWF
© jonasginter - Fotolia.com

Zu später Stunde am für einige Bundesländer Feiertagsvorabend sendete die ARD am 22. Juni 2011 die hoch brisante Dokumentation „Der Pakt mit dem Panda – Was uns der WWF verschweigt“ des Bremer Journalisten und Dokumentarfilmers Wilfried Huismann. Die Doku zeigte in teilweise erschütternden Bildern vor Ort in Borneo, was genau der WWF seinen Spendern und Mitgliedern nicht kommuniziert. Die Kluft zwischen dem Selbst-Marketing der Nichtregierungsorganisation (NGO) und den in den verschiedenen Ländern durch Mithilfe oder Tolerierung des WWF geschaffenen Fakten wurde durch die eingeblendeten Werbespots der Naturschützer farbkräftig akzentuiert.

Leserbriefe  [zum Artikel]
  • 20.07.2011 10:07:50Lothar Schwarz ZSLO
  • 25.06.2011 15:42:20WWF am Pranger

    Das der WWF jetzt im Nachgang versucht, mit den Vorwürfen professionell umzugehen und sich der Diskussion zu stellen zeigt auch, dass sie sich der Medienwirkung bewusst geworden sind. Und wie sich Kritik gegen eine Organisation auswirken kann haben wir sicherlich noch alle gut in Erinnerung - UNICEF lässt grüßen. Aber mir reicht das jetzige Feedback von WWF nicht. Ich frage mich, warum hat der Geschäftsführer Herr Brandes in der Sendung keine Stellung genommen? Warum musste der Redakteur eine unerfahrene Mitarbeiterin interview (Klar, weil kein anderer bereit war)? Wo war der Pressesprecher des WWF? Der Redakteur sagt in der Sendung, dass keiner von WWF bereit war, Stellung zu beziehen. Ein WWF-Funktionär aus den USA der bereits zugesagt hatte wurde zurückgepfiffen. Ehrlich gesagt erinnert mich das doch schon sehr an die Kommunikationspolitik der UNICEF bei ihrem Skandal vor drei Jahren. Aber ehrlich gesagt, überrascht mich das nicht. Und das hat seinen Grund. Ich selbst bin Insider der Branche (Hilfsorganisationen) und kenne den Markt seit vielen Jahren sehr gut. Und auch wenn der größte Anteil der Organisationen wirklich ehrlich und korrekt arbeitet, so gibt es leider auch schwarze Schafe. Es ist in der Szene schon lange bekannt, wie Selbstgefällig der WWF und seine Vertreter agieren. Auch die Nähe zur Industrie ist nicht neu. Es laufen viele Kampagnen mit den unterschiedlichsten Unternehmen. Groß selektiert nach ethischen Grundsätzen wird bei der Wahl der Unternehmenspartner nicht. Hauptsache, es fließen Spenden. Über Sticker-Kampagnen im Einzelhandel und WWF-Weihnachtspräsente für die Kunden der Unternehmen. Z.B. wurden im letzten Jahr 200.000 Unternehmen vom WWF angeschrieben, sie sollen doch mit WWF-Produkten ihre Kunden zur Weihnachtszeit beglücken. Natürlich als Spende. Denn sich mit der Marke WWF zu schmücken ist natürlich für viele Unternehmen sehr profitabel. Zurzeit aktuell in den Medien mal wieder mit Krombacher. Saufen für den Regenwald! Fragt sich, ob diese 200.000 Unternehmen vorher ethisch geprüft wurden oder nur über eine Adressfirma blind zusammen gestellt wurden. Fakt ist: Geld regiert die Welt! Viele Organisationen die ich kenne überlegen sich genau, mit welchen Unternehmen sie zusammen arbeiten oder nicht. Der WWF tut dies meines Wissens nicht. Zumindest nicht umfangreich genug. Auch wenn vielleicht in dem aktuellen TV-Bericht nicht alles stimmen sollte und in Teilen auch nicht neutral genug berichtet wurde. Mag sein, dass nicht alle Vorwürfe berechtigt sind. Der WWF muss sich hier aber auch den Vorwurf gefallen lassen, nicht aktiv in der Sendung dazu Stellung zu nehmen. Warum wohl? Überrascht hat mich dann doch aber die Vielzahl der unterschiedlichen Vorwürfe. Das ist in dieser Dimension doch schon neu. Es ist ja nicht nur "ein" Vorwurf, oder eine Kritik. Hier wird ja klar System dahinter vermutet. Und die Verflechtung zwischen Funktionären der Industrie mit Ämtern beim WWF machte mich dann doch schon ziemlich sprachlos. Hier ein kleines Forum einzurichten ist ja ganz nett, reicht meiner Meinung nach aber nicht. Wenn wirklich an "allen" Vorwürfen nichts dran sein soll, dann erwarte ich vom WWF eine wesentlich umfangreichere Gegenmaßnahme bis hin zu einer Verleumdungsklage. Sollte dies nicht erfolgen, darf sich jeder seine eigenen Schlüsse daraus ziehen...