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Für eine bessere Spendenkultur
10/19/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Lichtenberger Hilfe für Menschen e.V.

„Entweder für uns oder für andere“

Eine reichlich gedeckte Tafel ist nicht selbstverständlich
Bild: © Dušan Zidar - Fotolia.com

Ehrenamtlich arbeitende Menschen sind wichtig für jedes Gesellschaftssystem. Bei der Lichtenberger Hilfe für Menschen e.V. aus Berlin müssen sich die 40 bis 50 ehrenamtlichen Mitarbeiter allerdings exklusiv an den Verein binden. Bis zu 35 weitere Personen helfen außerdem mit, in Armut geratene Berliner mit Lebensmittel- und Kleidungszuwendungen zu unterstützen (im Rahmen der Programme Mehraufwandsentschädigung und Regionalbeschäftigungsmaßnahmen bezuschusst von der Arbeitsagentur). Warum sich selbst ehrenamtliche Mitarbeiter exklusiv an den Verein binden müssen, konnte der Vereinsvorstand Thomas Sankari nicht erklären: „Entweder für uns oder für andere. Wir haben uns entschieden – Basta, fertig!“ Sein Kollege Peter Wöhler ergänzte in einem weiteren Telefonat, dass diese Entscheidung zusammen mit einem Netzwerk von verschiedenen Vereinen getroffen wurde. Bezüglich der Bitte um Übersendung eines Jahresberichts mit Finanzzahlen gab es eine ähnlich unbefriedigende Antwort: „Der Vorstand und die Revisionskommission haben beschlossen, keine internen Daten raus zu geben.“

CW-Meinung. Wer fremdes Geld sammelt, der sollte über die Verwendung der Mittel transparent informieren. Schließlich ist mit der Spende das Versprechen verbunden, das Geld entsprechend des Satzungszwecks zu verwenden. Für seriöse Organisationen ist dies selbstverständlich. Möglichst zeitnah wird über die Einnahmen und Ausgaben der Vorjahre berichtet. Über die Vorgaben von DZI, Spendenrat und VENRO ist die Veröffentlichung der Mittelverwendung quasi zum Branchenstandard erklärt worden. Deshalb gilt: Wer nichts zu verstecken hat, der wird dem Spender beziehungsweise Mitglied offen und ehrlich erklären, was er mit seinem Geld getan hat. Wer dazu nicht bereit ist, der grenzt sich selbst vom seriösen Teil der Branche ab.