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Für eine bessere Spendenkultur
6/17/2008 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Bayerischer Blindenbund

Ein Blick in die Bücher ist nicht gestattet

Nach einer anfänglichen Auskunftsbereitschaft hat dies Cornelia Eisele vom Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund e.V. (BBSB) plötzlich geändert – nämlich dann, als es um konkrete Zahlen ging. Dabei sollte für einen Verein, der Spenden sogar mit Anzeigen in Tageszeitungen akquiriert, Transparenz selbstverständlich sein.

Vorstellung. Der BBSB ist eine Selbsthilfeorganisation für Blinde und Sehbehinderte in Bayern. Von ihm werden deren Interessen vertreten und er berät Ratsuchende – laut eigener Auskunft ohne Rücksicht auf die Mitgliedschaft. Seine wesentliche Aufgabe ist es, blinde und stark sehbehinderte Menschen zu befähigen, ein selbst bestimmtes und möglichst selbstständiges Leben führen zu können.

Anfragen. Nach mehreren Anfragen wurde vom BBSB der Jahresbericht 2006 zur Verfügung gestellt. Dieser stellt auf 135 Seiten diverse Aktivitäten des Vereins dar. Wesentliche Angaben, wie die Finanzzahlen des BBSB fehlen aber. Und diese sind auch nicht einsehbar, wie Cornelia Eisele auf erneute Anfrage klar stellte: „Bilanzen und Einnahmen-Überschussrechnungen des BBSB können wir Ihnen leider nicht zur Verfügung stellen, diese Unterlagen werden nicht weitergegeben.“

CW-Meinung. Laut aktuellem Internetauftritt beschäftigte der Verein per Ende 2004 (!) 155 hauptamtliche Mitarbeiter. Unabhängig von dieser völlig veralteten Zahl ist enttäuschend, dass bei einem Verein mit diesen Zielen gerade mal jeder achte Mitarbeiter über einen Schwerbehindertenausweis verfügt. Darüber hinaus ist die Verweigerung von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung für einen aktiv Spenden akquirierenden Verein dieser Größe nicht akzeptabel. Ein Spendenwilliger stellt zu Recht die Frage, was hier verschwiegen werden soll?