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Für eine bessere Spendenkultur
2/10/2011 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Global Green – Green Cross Deutschland e.V.

Verzögerungstaktik trotz Transparenzversprechen

Das Logo des Vereins
Bild: Global Green - Green Cross Deutschland e.V.

Green Cross Deutschland klingt nach einem großen Verein. Als Mitglied im Deutschen Spendenrat hat sich das „grüne Kreuz“ zur Transparenz verpflichtet. Trotzdem wurde monatelang nicht auf Mailanfragen und Telefonanrufe reagiert. Die Selbstverpflichtung zur Übersendung eines Jahresberichts wurde erst erfüllt, nachdem CharityWatch.de Beschwerde beim Deutschen Spendenrat eingelegte. Kein gutes Signal für Spender.

Finanzen. Ende Juni 2010 wurde erstmals um Auskunft über die Verwendung der Spendengelder gebeten. Am 17. Januar 2011 hat Green Cross Deutschland endlich Finanzzahlen inklusive Erläuterungen gemäß Selbstverpflichtungserklärung des Spendenrates vorgelegt. Danach lagen 2008 die Einnahmen bei 298 Euro. Die Verwaltungsausgaben betrugen 218 Euro. Für Satzungszwecke wurden in dem weitgehend inaktiven Jahr nichts verwendet. Anders in 2009: Damals lagen die Einnahmen bei 5.097 Euro, wovon 4.900 Euro an die Kinderkrebsklinik Raissa Gorbatschowa in St. Petersburg flossen. 216 Euro oder vier Prozent der Gesamtausgaben wurden für Verwaltungskosten ausgegeben. Größere Positionen wie „Büro, Telefon, Material, Personal“ übernahm der „Sonderbeauftragte“ des Vereins, Thomas Wittstadt. Auch die Aufwendungen für die Mitteleinwerbung oder sonstigen Arbeiten trug laut Angaben des Vereins zu großen Teilen Wittstadt.

CW-Meinung. Obwohl die Mittelverwendung 2009 in Ordnung war, hat sich der Verein monatelang der Transparenz versperrt, zu der er sich über die Mitgliedschaft im Spendenrat verpflichtet hat. Das ist nicht nachvollziehbar, da sogar eine Vereinbarung mit dem ZDF besteht, auch in Zukunft entsprechende Programmpräsenzen des Ex-Präsidenten der Sowjetunion, Michail Gorbatschow, anzustreben. Zu diesem bestehen offenbar sehr gute Beziehungen: „Die ideellen und medialen Tätigkeiten des Vereins im Berichtszeitraum beziehen sich besonders auf die Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls im November 2009 sowie auf die persönlichen Präsenzen von Präsident Michail Gorbatschow in diesem Rahmen.“ Wohl auch deshalb hat der Verein als prioritäres Projekt die nach der verstorbenen Ehefrau Raissa Gorbatschowa benannte Kinderkrebsklinik ausgewählt.