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11/13/2010 von Karin Burger
Archivtext

Animals Hope e.V.

Beschlagnahmung von über 100 Hunden

Hausdurchsuchung deckte unglaubliche Zustände auf
Bild: Sulinger Kreiszeitung

Am Donnerstag war es endlich soweit: Das Veterinäramt des Landkreises Diepholz in Anwesenheit der Amtsleiterin Dr. Anja Eisenack, die Polizei und einige Tierschützer evakuierten über 100 Hunde von einem Gnadenhof in Dörrieloh. In der Obhut der zweifelhaften Tierhalter belassen wurden noch 40 Katzen, 14 Pferde, Ziegen, Hängebauchschweine und Frettchen. Der von Barbara B. betriebene Hof ist Kooperationspartner des Tierschutzvereins Animals Hope e.V. und wird auch finanziell von dem Verein unterstützt.

Hausdurchsuchung ohne Beschlagnahme. Anders als beim Zarenhof-Skandal konnte in diesem Fall verhindert werden, dass die zur Beschlagnahmung stehenden Hunde den Behörden entzogen wurden. Dabei hatte es schon in der vorletzten Woche (43. KW) eine erste Hausdurchsuchung in dem Anwesen durch die Staatsanwaltschaft Verden gegeben, nachdem dem Veterinäramt schon seit vielen Monaten der Zugang zu allen Räumlichkeiten immer wieder verwehrt wurde. Bei dieser mit Durchsuchungsbeschluss erzwungenen Begehung war das Veterinäramt nur im Zuge eines Amtshilfeverfahrens mit von der Partie gewesen. Zum Zustand der Hunde erklärte der Veterinärbeamte Heinz-Jürgen Greszik am 5. November 2010 gegenüber CharityWatch.de: „Ernährungszustand gut. Pflegezustand nicht so gut.“

Behörden zunächst zögerlich. Allerdings zeigten sich die verantwortlichen Behörden Ende letzter Woche hinsichtlich der Beschlagnahmung noch zögerlich. Mit Verweis auf ein beim Verwaltungsgericht Hannover laufendes Mediationsverfahren sprach Greszik von einem Zeitraum von etwa drei Wochen, um den Ausgang dieses Verfahrens abzuwarten. Auf die von CharityWatch.de geäußerte Befürchtung, dass die Tierhalterin die Hunde ähnlich wie im Fall Zarenhof den Behörden entziehen könnte, zumal die Hausdurchsuchung zu dem Zeitpunkt schon wieder eine Woche zurücklag, antwortete der Amtstierarzt: „Das werden wir vielleicht nicht verhindern können.“

Ministerium informiert. Daraufhin informierte CharityWatch.de das zuständige Ministerium in Hannover. In der Kontaktaufnahme wurde die oberste Landesbehörde unter Verweis auf die Erfahrungen in der Eifel wörtlich und schriftlich auf die „Gefahr im Verzug“ hingewiesen. Und hier zeigte man sich sofort sensibilisiert. Erfolgreich, wie jetzt festzustellen ist, denn statt der zunächst angekündigten drei Wochen fand der Vollzug der Maßnahme innerhalb weniger Tage statt.

CW-Meinung. Hinter der Beschlagnahmung stehen eine Fülle komplexer Rechtsverfahren verschiedener Behörden: Staatsanwaltschaft, Verwaltungsgericht und Veterinäramt sind involviert. CharityWatch.de wird noch ausführlich über diesen Fall berichten.

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