Friday, 3/29/2024 Home Suche nach Organisation Datenschutz Impressum
Für eine bessere Spendenkultur
10/27/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Kinderhilfsbrücke gGmbH

Liquidation nach nur einem Jahr

Logo der Organisation
Bild: Kinderhilfsbrücke gGmbH

Erst 2009 wurde die Kinderhilfsbrücke gGmbH gegründet. Gesellschafter und Geschäftsführer war der US-Amerikaner Steven John Bollinger. Mit einem Unternehmen der SAZ-Gruppe wurde ein Fundraisingvertrag geschlossen. Trotz Spendeneinnahmen von über 100.000 Euro wurde die Gesellschaft nun liquidiert. Laut der einzigen Mitarbeiterin in Deutschland, Gerrit Prinssen, lagen die Spendeneingänge weit unter den Erwartungen. Vermutlich dürften das auch die Spender in Bezug auf geleistete Hilfe sagen. Nur rund 20.000 Euro sollen nach Äthiopien und einige weitere Tausend Euro nach Haiti, Afghanistan und Somalia geflossen sein. Und obwohl sich die Gesellschaft seit Juni diesen Jahres in Auflösung befindet, wird im Internet immer noch um Spenden geworben: „Leben retten im Land des Hungers“, steht zum Beispiel auf der Startseite der Kinderhilfsbrücke. Darunter in Fettschrift und unterstrichen: „SPENDEN SIE JETZT“

CW-Meinung. Eine neue Gesellschaft mit klangvollem Namen wurde gegründet. Den Spendern wird mit erschreckenden Bildern Geld aus der Tasche gezogen. 50 Euro reichen laut einem Werbeflyer, um zehn Kinder einen Monat lang mit Spezialnahrung zu versorgen. Doch wenn jemand wirklich 50 Euro spendete, dann konnten davon längst nicht zehn Kinder einen Monat lang davon leben. Wie so oft sahen diese am wenigsten von dem Spendengeld. Verdient haben die Fundraiser und einige andere Dienstleister, denen nicht wichtig ist, dass wirklich ein Großteil des Geldes bei hungernden Menschen ankommt. Und neben der SAZ-Gruppe als Fundraiser war wohl auch wieder der Notar Jens Genge aus Bad Pyrmont vertreten.