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Für eine bessere Spendenkultur
8/26/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Charity für Tiere e.V.

Zweifel an der ordnungsgemäßen Spendenverwendung

Das Vereinslogo
Bild: Charity für Tiere e.V.

Folko Niebelschütz ist kein unbeschriebenes Blatt im Tierschutz. Seine Spezialität ist, Kontakte zur Presse herzustellen und bestimmte Themen in der Öffentlichkeit zu platzieren. Auch bei Charity für Tiere e.V. stellt er sich als Ansprechpartner für die Presse dar. Aus einer – natürlich nicht akzeptablen – „Misshandlung“ eines Blindenhundes werden dann schnell „Probleme im Gesundheitswesen“. Probleme mit der Glaubwürdigkeit sehen Niebelschütz und seine Vorstandskollegin Martina Retthofer allerdings nicht. Dabei hätten sie allen Grund dazu, denn mittlerweile liegen CharityWatch.de mehrere Beschwerden über den Verein vor.

ADD. Bereits seit fast zwei Jahren existiert ein Sammlungsverbot der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) aus Trier. Der 2005 gegründete Verein darf deshalb keine Spenden in Rheinland-Pfalz sammeln. Hintergrund war die Werbung von Fördermitgliedern an Infoständen, die sogar zu einer vorläufigen Festnahme eines Mitarbeiters wegen illegaler Mitgliederwerbung führte. Auch wenn Charity für Tiere den Vorfall in die Privatsphäre des Mitarbeiters abschiebt, bleibt doch die Verweigerung eines Nachweises über die Verwendung der Spenden gegenüber der Behörde. Die ADD hat deshalb „Zweifel an einer satzungsgemäßen Verwendung der Spendengelder“.

CW-Meinung. Aufgrund mehrere Leserhinweise hat CharityWatch.de ebenfalls beim Verein um Übersendung eines Jahresberichts mit Finanzzahlen gebeten – leider vergeblich. Wer fremdes Geld sammelt, der sollte über die Verwendung der Mittel transparent informieren. Schließlich ist mit der Spende das Versprechen verbunden, das Geld entsprechend des Satzungszwecks zu verwenden. Für seriöse Organisationen ist dies selbstverständlich. Möglichst zeitnah wird über die Einnahmen und Ausgaben der Vorjahre berichtet. Über die Vorgaben von DZI, Spendenrat und VENRO ist die Veröffentlichung der Mittelverwendung quasi zum Branchenstandard erklärt worden. Deshalb gilt: Wer nichts zu verstecken hat, der wird dem Spender beziehungsweise Mitglied offen und ehrlich erklären, was er mit seinem Geld getan hat. Wer dazu nicht bereit ist, der grenzt sich selbst vom seriösen Teil der Branche ab.

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