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Für eine bessere Spendenkultur
6/23/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Das bunte Kreuz, Hilfe für Kinder in Not e.V.

Vorstand tritt zurück

Das Logo des Vereins
Bild: Das bunte Kreuz e.V.

Der Vorstandsvorsitzende Sascha C. hat die Anfragen allerdings zum Teil nur sehr ausweichend beantwortet. Ein Fragenkomplex betrifft die mit der Spendenakquise beauftragten Dienstleister. C. war nicht bereit die Auftragnehmer zu benennen. Auch die Höhe von deren Provision hat er nicht beziffert. Sorge bereiten außerdem die Widersprüche, die sich aus den Antworten ergeben. So will C. 80 bis 85 Prozent der Einnahmen für Projekte ausgeben, was bei den üblichen Kosten für Spenderakquisition sehr unglaubwürdig klingt. Bei den Mitgliedsbeiträgen nennt er einen Durchschnittswert von 120 Euro pro Jahr während er auf die Frage nach den bisherigen Einnahmen keine Angaben machen kann. Begründung: Erst zum 1. Juni 2010 wurde mit der Spendenmittelwerbung begonnen. Das größte Fragezeichen wirft aber die spontane Ankündigung auf, er will in Kürze von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender zurück treten.

CW-Meinung. Nachdem Beschwerden über Das bunte Kreuz bei CharityWatch.de eingingen, wurden an den Verein redaktionell verschiedene Fragen gestellt. Der Vorstandsvorsitzende war leider in zentralen Punkten nicht bereit, die Bedenken durch Fakten auszuräumen. „Werbeagenturen beziehungsweise selbständige Außendienstler auf Provisionsbasis“ war zum Beispiel seine Antwort auf die konkrete Frage, wer das Fundraising durchführt und was dieses kostet. Zu einer beim Amtsgericht fehlerhaft angegebenen Vereinsanschrift räumte C. einen „Verwechslungsfehler“ ein. Unter der falschen Anschrift ist ein seit 1992 bestehendes und von ihm geführtes Videospielefachgeschäft ansässig. Der „Hauptsitz des Vereins“ befindet sich in einem Gebäude, in dem bis vor kurzem ein Modeoutlet angesiedelt war. Durch „bestehende Strukturen“, die auch ein Antiquariat C. einschließen, soll der Verein mitverwaltet werden. Trotzdem hat der Vorstandsvorsitzende schon jetzt den Rücktritt von seinem Amt angekündigt. Begründung des 38-jährigen: „Um erfahrungsgemäß weitere negative Verweise auf meine Person beziehungsweise mein Hauptgeschäft zu vermeiden und mit Rücksicht auf meine Gesundheit…“

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