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Für eine bessere Spendenkultur
5/31/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Flughafenverein München e.V.

„Mit Sicherheit für eine gute Sache“

Hilfsgüter für Haiti
Bild: Flughafenverein München

Vor 14 Jahren gründeten Mitarbeiter und Freunde vom Münchner Flughafen einen eigenen Verein. Seine Stärken kann er vor allem bei Katastrophenfällen ausspielen. Denn der tägliche Kontakt mit Fluggesellschaften und vielen Unternehmen wird genutzt, um ganz schnell Hilfsleistungen zu organisieren und auf den Weg zu bringen. Im Falle des Erdbebens in Haiti startete nur wenige Tage später ein Flugzeug mit drei Tonnen Hilfsgütern und sechs Helfern. Drei davon waren vom Dienst freigestellte Feuerwehrleute. Neben solchen Spontanhilfen engagiert sich der Flughafenverein München für hilfsbedürftige Kinder im In- und Ausland sowie für in Not geratene Menschen aus der Region München/Erding. Seinem Motto „mit Sicherheit für eine gute Sache“ wird er absolut gerecht, wie auch der Blick in die absolut transparent offen gelegten Finanzzahlen zeigt.

Hilfsprojekte. Im Falle Haiti wurde eine Trinkwasseraufbereitungsanlage und ein mobiles Lazarett ins Katastrophengebiet gebracht. Nach Lettland wird demnächst erneut ein LKW mit gesammelten Hilfsgütern für Schulkinder los geschickt. Regelmäßig wird das zum Beispiel über Restgeldsammelboxen am Flughafen gesammelte Geld auch an andere Vereine für bestimmte Projekte zur Verfügung gestellt. Bei dem jährlichen Golfturnier werden größere Beträge gesammelt. 2008 und 2009 mobilisierte der Flughafenverein dadurch über 50.000 Euro für die Stiftung Sehnsucht zur Suchtprävention für Kinder und Jugendliche. Immer wieder werden aber auch Einzelschicksale in der Region München/Erding mit Hilfen von um die Tausend Euro unterstützt. Darüber entscheidet bei Bedarf der gesamte Vereinsvorstand.

Finanzen. Absolut transparent hat der Vorstandsvorsitzende Thomas Bihler die Einnahmen und Ausgaben des Vereins offen gelegt. So wurden in 2008 fast 92.000 Euro und im Vorjahr knapp 84.000 Euro eingenommen. Die Ausgaben bewegten sich mit 93.400 und 75.300 Euro jeweils auf ähnlichem Niveau. Hinsichtlich der Kosten profitiert der Verein von der Nähe zur Flughafengesellschaft. Denn Verwaltungskosten fallen so gut wie nicht an. Absolut angemessene Ausgaben entstehen für Werbung. Zum Beispiel für einen Werbeflyer, die Homepage oder einige Essen mit Sponsoren. In Summe lagen diese in 2008 und 2009 jeweils zwischen vier und fünf Prozent der Gesamtausgaben. Optisch könnte der Verein die Kosten sogar noch günstiger darstellen. Da geleistete Sachspenden von Firmen für verschiedene vom Flughafenverein organisierte Hilfsaktionen nicht verbucht, sondern nur vermittelt werden, könnten die Einnahmen und Projektausgaben deutlich erhöht und damit die Beträge für Verwaltung und Werbung relativ gesenkt werden.

CW-Meinung. Thomas Bihler als Vorstandsvorsitzender und seine Kollegen engagieren sich ehrenamtlich sehr stark für den Verein. Die Flughafengesellschaft hilft durch Übernahme von Verwaltungskosten. In Summe entsteht dadurch ein gutes Gespann. Besondere Anerkennung verdient auch die Mobilisierung von Kräften in Katastrophenfällen. So wurde nach dem Tsunami innerhalb von Tagen eine Boeing 747 gechartert und voll gefüllt mit Medikamenten, tropenfesten Zelten und anderen Hilfsgütern auf den Weg nach Sri Lanka geschickt. Aber auch die innerhalb von Tagen organisierte Haitihilfe ist für einen Verein dieser Größe schon beachtenswert.