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Für eine bessere Spendenkultur
4/13/2010 von Stefan Loipfinger
Archivtext

Future for Nepal’s Children e.V.

Neues Waisenhaus für Kinder in Nepal

Im Mai soll das Karuna Kinderhaus eröffnet werden
Bild: Funech e.V.

Durch die Adoption eines Kindes kam die Familie Brenneisen in näheren Kontakt mit einem Waisenhaus in Nepal. Daraus entstanden ist der Verein Future for Nepal’s Children e.V. (Funech), der seit 2004 benachteiligten Kindern in Nepal hilft. Nachdem anfänglich verschiedene Institutionen vor Ort unterstützt wurden, steht nun ein eigenes Waisenhaus kurz vor der Eröffnung. In Godavari, 25 Autominuten südlich von Kathmandu, sollen bis Jahresende 50 bis 60 Halb- und Vollwaisen im „Karuna Kinderhaus“ leben.

Bisherige Hilfe. Im Juni 2004 begann alles mit ein paar Betten, Bänken und Stühlen für das Kinderheim von Children’s Future Organization in Kathmandu. Kinder aus dem Waisenhaus Bal Mandir bekommen seit 2005 regelmäßig Geld für Kleidung und für 17 Kinder einer Blindenschule werden die Schulgebühren übernommen. Eine integrative Sozialschule bekam Möbel und die Don Bosco School in Siddhipur eine größere Bibliothek und einen Wassertank. Letztere bekam 2009 auch Schulmöbel für 700 Schüler im Wert von 45.000 Euro.

Waisenhaus. Mit Abstand größtes Projekt des Vereins ist der Bau eines eigenen Waisenhauses im Süden von Kathmandu. Stolze 560.000 Euro werden die Gesamtkosten für den sehr hochwertig ausgefallenen Bau betragen. Martina Brenneisen, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des Vereins begründet die Ausgaben mit einer erdbebensicheren Bauweise, besseren Fenstern und Ziegeln und auch insgesamt hochwertigen Materialien, was sich positiv auf die zukünftigen Instandhaltungskosten auswirkt. Den laufenden Betrieb (zum Beispiel Personal, Verpflegung und Kleidung) schätzt der Verein nach Vollbelegung mit 50 bis 60 Kindern auf 70.000 Euro im Jahr. Die Leitung des Heimes übernimmt der christliche Orden „Sabs“, der auch zwei Schwestern dafür abstellen wird. Da ein deutscher Verein kein Grundeigentum in Nepal erwerben darf, gehört das Waisenhaus dem Orden. Future for Nepal’s Children hat sich langfristige Mitspracherechte einräumen lassen.

Kontrolle. Besonders betont hat Martina Brenneisen die Notwendigkeit von Kontrolle. Zwei bis drei Mal pro Jahr reist sie und/oder ihr Ehemann, der Vorstandsvorsitzender des Vereins ist, nach Nepal – natürlich auf eigene Kosten. Jede Geldzuwendung wird vor Ort überprüft. Ohne diese Kontrollen würde viel Geld versickern und nicht dort ankommen, wofür es bestimmt ist.

Finanzzahlen. Sehr transparent hat der Verein Jahresberichte und Finanzzahlen offen gelegt. So wurden seit Gründung bis Ende 2009 insgesamt 650.000 Euro Spenden gesammelt. Die 132.000 Euro des Jahres 2009 lagen allerdings um gut 17 Prozent unter den 160.000 Euro des Vorjahres. Hinsichtlich der Verwaltungs- und Werbekosten arbeitet der Verein sehr sparsam. Neben Kontoführungs- und Überweisungskosten fielen in 2008 1.400 Euro für eine Vereinsbroschüre an. In Summe jeweils deutlich unter einem Prozent bezogen auf die Gesamtausgaben. Eine Quote, die nur durch Unterstützung der Familie Brenneisen und der Firma von Manfred Brenneisen möglich ist.

CW-Meinung. Neben der Kostenquote überzeugt bei Future for Nepal’s Children e.V. vor allem das Engagement der Vereinsgründer und deren Transparenzbereitschaft. Völlig ohne Ausgaben für Fundraising wurden seit Gründung in 2004 stolze 650.000 Euro Spenden akquiriert. Neben Einzelspenden und Mitgliedschaften werden auch Paten für die Kinder geworben. Wer sich selbst von der Verwendung seines Geldes überzeugen möchte, kann die Familie Brenneisen gerne bei einer der nächsten Reisen begleiten – natürlich auf eigene Kosten. Vielleicht findet sich bei dieser Gelegenheit auch jemand, der ähnlich aktiv im Vorstand mitarbeiten möchte. Denn dauerhaft sollte der Vorstandsvorsitz und dessen Stellvertretung nicht von einem Ehepaar besetzt sein.